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Krocha: Sonnengebräunt und shoppingsüchtig
Jugendstile kommen und gehen. Auf den Straßen Wiens lässt sich nun schon seit geraumer Zeit eine neue Mode beobachten: die so genannten „Krocha“. Hört sich exotisch an, hat aber einen Urwienerischen Ursprung, nämlich das Wort „einekrochen“.
Markenzeichen Neonkappen: Krocha sind sehr leicht an ihrem Äußeren zu erkennen: Neonfarbene Kappen, enge Jeans, Turnschuhe bevorzugt in den Farben Silber oder Gold, alles natürlich von ausgewählten Designermarken wie Gucci, Dolce&Gabbana oder Ed Hardy. Nicht vergessen werden darf die obligate Solariumbräune. Denn der Besuch eines Sonnenstudios – im Krocha-Jargon schlicht Soli genannt – zählt zu den absoluten Lieblingsbeschäftigungen der Jugendlichen. Die männlichen Krocha haben die Metrosexualität wieder für sich entdeckt. Viele von ihnen zupfen sich sogar die Augenbraun.
Oida, bombä: In der „Schicht“ (= die Nachtschicht, eine Diskothek in Kagran) findet man die meisten Krocha auf einem Haufen. Auf ihr Erscheinungsbild angesprochen, fallen Sätze wie „Oida, des is einfach bombä“ oder schlicht „Fiix“. Was wäre eine Jugendszene ohne eigene Sprache. Damit nicht genug, haben die Krocha auch eine eigene Schrift kreiert. Sie schreiben abwechselnd mit Groß- und Kleinbuchstaben und ersetzen das „s“ durch ein „c“ und das „i“ durch ein „a“, „ä“ oder „y“. Das Ergebnis: Aus „Bussi“ wird „BuCcä“. Die Jugendlichen sind offensichtlich sehr stolz darauf, zu dieser Szene zu gehören und identifizieren sich stark damit.
Mix aus verschiedenen Stilen: Wo genau der Hype herkam, ist nicht genau festzustellen. Durch Medien wie die Videoplattform Youtube fand er eine schnelle Ausbreitung. Zuerst nur in Wien und Umgebung beliebt, hat er sich nun auch auf andere Teile Österreichs ausgedehnt. Die Suche nach dem Begriff Krocha auf
www.youtube.com lohnt sich alle Mal. Denn auf unzähligen Beiträgen lässt sich dort vor allem der etwas eigenwillig anmutende Tanzstil dieser Szene betrachten. Angelehnt an den „Jumpstyle“ b