Residenzgalerie Salzburg
Residenzplatz 1, 5010 - Salzburg
Informationen
Die Residenzgalerie Salzburg wurde 1923 eröffnet.
Die Gründung erfolgte in den ersten Jahren nach dem Ende der Monarchie
und sollte mehrere Funktionen wahrnehmen: Ersatz für die nach den
napoleonischen Wirren im frühen 19. Jh. Verloren gegangenen
erzbischöflichen Kunstsammlungen, Studiensammlungen in Hinblick auf das
(in der Folge nicht verwirklichte) Projekt zur Errichtung einer
Kunstakademie; und nicht zuletzt war ein Motiv für die Neugründung die
Förderung des Fremdenverkehrs, als zusätzliche kulturelle Attraktion
neben den Salzburger Festspielen.
Eine Besonderheit der Museumsgründung war, daß
die Residenzgalerie Salzburg kein einziges Kunstwerk besaß und
ausschließlich aus Leihgaben bestückt wurde. Bis zur Schließung des
Hauses nach 1938 hatte das Museum knapp über 30 Kunstobjekte erworben.
Die Wiedereröffnung erfolgte am 3. August 1952.
In kürzester Zeit verlagerte sich der Sammlungsschwerpunkt auf das
Gebiet der Malerei des 16. - 20. Jh.s.
Nachdem das Land Salzburg
1980 für die Kunst des 20. Jh.s. ein eigenes Haus, das Rupertinum
einrichtete, übergab die Residenzgalerie Salzburg diesem Museum
sämtliche Bestände des 20. Jh.s und schränkte ihre Sammlungstätigkeit
auf europäische Werke bis zum Ende des 19. Jh.s ein.
Den
bedeutendsten Gemäldebestand des Landes Salzburg stellen die Werke aus
der ehemaligen Wiener Sammlung Czernin dar, die von der Galerie in den
Jahren 1956 - 1991 erworben wurden.
Die Sammlung Czernin in Wien ging auf die
Sammlungstätigkeit von Johann Rudolf Graf Czernin zwischen 1800 und
seinem Tod im Jahr 1845 zurück. Czernin wurde 1757 in Wien geboren,
studierte an der Universität Salzburg Rechtswissenschaft - der
Salzburger Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo war mit ihm verwandt -
und verbrachte den Großteil seines Lebens in Wien. Für sein
Kunstinteresse bezeichnend ist die Tatsache, daß er von 1823 - 1827
Präsident der Akademie der bildenden Kunst in Wien war und ab 1824 den
kaiserlichen Sammlungen vorstand. Hauptwerke seiner Sammlung: Vermeers
„Künstler in seinem Atelier" (Kunsthistorisches Museum, Wien), Tizians
Porträt des Dogen Gritti und Dürers Herrenporträt (beide in der
National Gallery of Art, Washington D.C.) wurden vor 1955 verkauft.
Der Großteil der Gemälde, die heute in der
Residengzalerie Salzburg präsentiert werden, sind aus dem Besitz des
Landes Salzburg. Ergänzt wird die Sammlung durch Leihgaben aus
österreichischen Museen sowie Privatbesitz. Zu den Privatleihgaben
zählen 10 Gemälde der Sammlung Schönborn Buchheim, die bereits seit
1956 die italienischen und flämischen Gemäldebestände des Museums
ergänzen und bereichern.
Die Galerie befindet sich im Osttrakt der
Salzburger Residenz und zwar über der Bel Etage. Die Bausubstanz geht
in die Zeit um 1600 zurück, die Stuckdecken in den nördlichen
Galerieräumen wurden von Erzbischof Franz Anton Fürst Harrach, der
diese Räume als Audienz- und Wohnzimmer nutzte, in Auftrag gegeben.
Ende des 18. Jh.s wurde das Stockwerk unter Erzbischof Hieronymus Graf
Colloredo erstmals zur Aufstellung der erzbischöflichen Gemäldesammlung
genutzt. Dieser Bezug zu Salzburgs Geschichte war bei der Errichtung
des Museums ein wesentlicher Aspekt für das Land Salzburg.
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