Unsere Kinderbeine schlackerten in pinken Schlaghosen zu ABBA’s Dancing
Queen. Die Reifezeit vom Teenie zum Twen haben wir als modisch
schmerzvolle Entwicklung erfahren, von aufgekrempelten Stone washed
Jeans, Karottenschnitt, (heute wieder modernen) Röhrenjeans bis zum
alles erlösenden dezenten Schwarz à la Depeche Mode. Wir können uns als
Zeitzeugen des Untergangs der Tennissocke fernab des Tennisplatzes
bezeichnen und kennen auch kein Pardon mehr für schlecht geföhnte
Frisuren. Wir haben unseren Stil gefunden und greifen selbstbewusst in
den Schrank, der den Zeitgeist unserer Generation widergibt: (Fast)
alles ist erlaubt…

Herr Löwenzahn, die Maus und der blaue
Elefant haben uns die Welt erklärt. Wicky hat uns auf schlaue Ideen
gebracht. Udo Huber beförderte uns ins Zeitalter der musikalischen
Rankings und Captain Kirk in den Weltraum. Von dort haben manche von
uns Nena die Absolution für ihre Achselhaare erteilt. Cindy Lauper war
unser Vorbild für Haarfarben, dann gingen manchen von uns die Haare aus
und Falco von uns... Aber auch ohne Praxis-Termin ging es uns rasch
wieder gut, Die Ärzte waren ja immer für uns da. Mit ihnen und vielen
anderen hat uns der Walkman auf dem Schulweg begleitet, der Discman in
die Urlaube ohne Eltern. Heute sind wir froh um digitale Geräte, die
den Lieblingssong nicht mehr nach dem zehnten Abspielen
herunter-„eiern“. So lassen wir unsere über 30-jährigen Ohren auch
heute noch im vier Vierteltakt beschallen – „Pop goes the World“ – wir
und „Men Without Hats“ haben es schließlich immer schon gewusst, wie
Musik „ticken“ soll. Schließlich sind wir auch mit dem meistverkauften
Album aller Zeiten aufgewachsen, mit Michael Jacksons „Thriller“; wir
konnten Tina Turner und Elton John noch etwas abgewinnen während uns
Madonna Aufklärungsunterricht mit ihrem ersten Album „Like a Virgin“
erteilte. Wir reizten gemeinsam mit Eurithmycs und Jimmy Summerville
unseren Stimmumfang aus und stampften im Gleichschritt den
Depeche-Rhythmus bis zur Ekstase…