Ernst Molden & Band „schdrom“
Mi., 09. Nov. 2016 20:00 @ Stadtsaal Wien , Wien
Informationen
SCHDROM war eine Auftragsarbeit, die sich als künstlerisches Wunschkind herausstellte: Anfang 2015 trat Carl Manzano, der Direktor des Nationalparks Donauauen, mit dem Auftrag an mich heran, zum 20jährigen Jubiläum des Parks einen Liederzyklus zu schreiben. Ich sagte ja, bevor er ausreden konnte. Die Donauauen sind für mich leibhaftiges wie seelisches Zuhause, seit ich fünf oder sechs war und auf Einladung eines Freundes meiner Eltern die Au hinter Kritzendorf kennengelernt habe. Der Dschungel aus Weiden und riesigen Pappeln, das Dickicht, das Geflecht verschlungener Altarme unter der Kuppel des Waldes, seine Tierstimmen und Schlammgerüche, das Licht an den Donaustränden, der Wind: das alles ist genauso, wie ich es brauche, es kommt in meinen frühen Romanen ebenso vor wie in den zahlreichen Songs der letzten 20 Jahre.
Carl Manzano wußte das, deshalb fragte er mich wohl, und ich ahnte, daß im Urwald und am Fluß noch etwas auf mich warten würde. Im Mai brach ich auf: in die wiener Lobau und in die stromabwärts liegende größere Wildnis zwischen Orth und Stopfenreuth, ich ging vor wie bei einer Schatzsuche. Ich folgte verschiedenen Spuren, menschlichen und solchen der Natur. Ich hoffte, daß sich eins zum anderen fügen würde. Ich nahm mir vor, das Schilf, die Nattern und die Gelsen zu besingen, aber auch die Seelen derer, die in diesem ebenso verführerischen wie bedrohlichen Gebiet verloren gegangen waren.
Am Ende des Sommers kam ich aus dem Wald zurück und hatte zwölf Lieder, zusammen heißen sie so wie ein zentrales von ihnen: SCHDROM. Früchte eines Auwaldes, der allen gehört und den doch noch viel zu wenige kennen.
Ernst Molden, Wien, September 2015
Besetzung:
Ernst Molden (voc, guit)
Sibylle Kefer (voc, flute)
Walther Soyka (acc, voc)
Karl Stirner (zither, voc)
Hannes Wirth (guit, voc)
Andrej Prozorov (sax)
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