Glutamat
Sa., 21. Sep. 2013 12:00 @ Cselley Mühle , Oslip
Informationen
Location: kleiner Saal
AK: € 10,00
Glutamat zeigen eindrucksvoll, dass es auch ohne die Anbiederung an irgendwelche Trends oder Strömungen geht, dass wirklich Spannendes außerhalb des üblichen musikalischen Rahmens stattfindet. Es handelt sich um ein Stück Musik, an dem Liebhaber schräger Klangerfahrungen nicht vorbeikommen.
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Glutamat sind nach der erstbesten Dose benannt, die sich im Küchenschrank fand. Jegliche Bedeutung, jeglicher Konnex zu dem, was wir tun, liegt allein im Auge des Betrachters. Allerdings sind wir selbst auch Betrachter, wodurch sich der leere Begriff allmählich füllt. Glutamat sind übrigens nicht lustig. Musik muß gefährlich sein, und dazu gehört das vordergründig Lustige. Gefährliche Clowns. Glutamat mögen keine heile Welt. Sie singen auch nicht davon, außer als Gegenbild. Pop ist immer Politik, und nicht immer auf die weise, wie wir es gerne hätten. Kaum schaffen wir ein neues Zeichen, dient es schon dazu, die Zustände zu stabilisieren, gegen die es gerichtet ist. Es gibt kein Außen. Das bedeutet nicht, daß alles, was wir tun können, von vornherein sinnlos ist. Denn wir können schneller und wendiger sein und langsamer und beharrlicher. Dennoch ist es eine Illusion, daß die Welt mit den mitteln der Musik grundlegend zu verändern wäre. Aber wenn wir uns auf der Bühne gezielt zum Idioten machen, merken wir, daß wir nicht allein sind. Und vielleicht werden wir mehr. Besetzt alle Räume und Zeichen. In der Destruktion liegt viel Kraft und Sanftmut. Und Spass.
glutamat.org
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„Ausgefuchste Wiener Musik-Wahnsinnigkeit im fortgeschrittenen Studium, lustvolles Zelebrieren des Scheiterns, Dada-geeichtes Chanson-Theater, angewandte Brachial-Abstrusität: Auf ihrem vierten Album erfinden sich die Kunstfiguren MP Kopflos, Roland von den Sternen, Thesa Tödlich, Susi Hannover, Peter Palme und King Augenring erneut neu, Schlagzeug-Berserker DDKern ist auch mit dabei. Glutamat sind immer musikalischer geworden. Was sie von ihrem schwer charmanten, chronisch überdrehten, kunstaffinen Prog-Artrock-Trash-Punk-Singsang sicher nicht abbringt, sondern nur pointierter und effizienter macht. Mittlerweile sind Glutamat bei recht kompakten Songs angelangt, die unvergleichlich unvorhersehbar, toxisch und dreist sind. So schauen sie beim Hörspiel genauso vorbei wie beim Wave der 1980er, jede Minute steht eine andere musikalische Überraschung bereit und bei dem Cover könnte man sich denken: Geht’s noch? Anarchistisches Musikkabarett wider die guten Sitten, zugunsten der existenziellen Entäußerung. Geiles Teil. Dem Qualtinger Heli hätt’s wahrscheinlich gut g’fallen." - Heinrich Deisl / skug.at
„Begonnen hat die Wiener Band einst als Synthiepunktrio mit Konzeptüberbau. Die neue CD listet sechs Mitglieder auf, mit Namen wie MP Kopflos, Thesa Tödlich oder King Augenring; das Akkordeon ist längst wichtiger als der Synthesizer, und Punk ist bestenfalls noch im verspielt-kunstigen Sinn zu haben. In 17 eigenwillig betexteten Liedern empfehlen sich Glutamat als strafverschärfte Varietétruppe zwischen Chanson grotesk, NDW brutal und Drahdiwaberl im Free-Jazz-Fleischwolf, einem von den Toten auferstandenen Hans Moser, Rumpeldipumpelfolklore und tanzbarem Avantgarderock; auf der Band-Visitenkarte steht kurz und bündig „Glam-Trashband". Nervig, aber auch gut!" - Gerhard Stöger / Falter
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