Funky Fußwärmer, Funky Strickjacken, Funky künstliche Hüftgelenke: Chrono Popp and the Sorry Babies: Das ist der Sound zur Krise, ein reifer, um nicht zu sagen: überreifer Rhythmus, bei dem jeder mit muss. Bemüht, ein Comeback als ernstzunehmende Ikonen der Selbstverwirklichung zu schaffen, servieren hier rapide alternde Akademiker ein augenzwinkerndes Programm voller Hits mit viel Hingabe an Soul und Funk. Musik, die prekären Lebensverhältnissen einen würdigen Soundtrack verleiht und aktuelle Probleme offen auf den Punkt bringt: "Vor mehr als 100 Jahren habe ich dich nackt geseh'n, doch erst angezogen bist du wirklich schön." (Aus "Sorry Baby").

Gebrochen durch das Prisma einer abgeklärten Ironie , die nicht schlauer sein möchte als das Leben selbst, aber auch nicht dümmer als das Handorakel von Balthasar Gracian. Und wenn man an der Patina kratzt, kommt darunter echter Schmerz und echtes Gefühl zum Vorschein. Alsdann: Betrete die Szene - wie eine Sex-Hyäne.