Abschlussfest zum Großeinsatz in den Abruzzen
Sa., 28. Nov. 2009 10:00 @ Autonome Provinz Bozen Südtirol , Bozen
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"Sind stolz auf Euch": LH Durnwalder heute vor den Südtiroler Zivilschützern (Foto: LPA/Pertl)
Am 6. April hatte ein Beben der Stärke 6,3 auf der Richterskala zahllose Gebäude rund um L'Aquila zerstört und fast 300 Opfer gefordert. Noch am Tag des Erdbebens wurde von Bozen aus ein Erkundungstrupp losgeschickt, um den Einsatz vor Ort vorzubereiten. "Wir sind zur Stelle, denn nach solchen Katastrophen wird jede Hand gebraucht und die Solidarität aller ist gefragt", so Landeshauptmann Durnwalder, der betonte: "Wir sind stolz, dass so viele Menschen sich melden, ihre Freizeit opfern und ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen, wenn Not am Mann ist", so Durnwalder. Dies sei ein deutliches Zeichen dafür, dass auch heute nicht nur materielle, sondern auch menschliche Werte zählten.
Bereits wenige Tage nach dem Erdbeben hat Südtirol das Camp in Sant'Elia übernommen, einer Fraktion von L'Aquila. Unter der Führung der Landesabteilung Brand- und Zivilschutz waren dort ein halbes Jahr lang Mitarbeiter der Landesabteilungen Forstwirtschaft, Wasserschutzbauten, Hochbau, Tiefbau und Straßendienst im Einsatz, dazu Freiwillige der Feuerwehren, des Weißen und Roten Kreuzes, der Bergrettungsdienste in AVS und CAI, Notfallpsychologen und -seelsorger, die Funknotrufgruppe und Ärztinnen von Medicus Comicus.
560 ehrenamtliche Helfer, 70 hauptamtliche Mitarbeiter des Landeszivilschutzes und 75 des Straßendienstes standen so im Einsatz, jeweils vier bis 14 Tage lang und mit mindestens 20 Helfern vor Ort. Die haupt- und ehrenamtlichen Zivilschützer kamen auf 5681 Personentage oder 73.853 Arbeitsstunden, der Straßendienst noch einmal auf rund 1300 Personentage mit 15.600 Arbeitsstunden. Insgesamt waren die Südtiroler Helfer also 6981 Personentage oder 89.453 Arbeitsstunden für Erdbebenopfer und Wiederaufbau in den Abruzzen im Einsatz.
"Unter den Helfern und den Betroffenen hat sich eine Gemeinschaft gebildet und auch dank unserer Hilfe ist L'Aquila wiederauferstanden", so Landesrat Mussner. Eine "Auferstehung", zu der man auch mit Gebäuden beigetragen hat: Nicht in Sant'Elia, sondern in Ocre, zwölf Kilometer von L'Aquila entfernt, haben die Südtiroler 20 Fertighäuser errichtet, in denen 72 Bürger Platz finden. "Unsere Häuser sollten einen kleinen Beitrag zur Rückkehr der Bewohner in die Normalität, in den Alltag leisten", so der Landeshauptmann. Zur Verfügung gestellt wurden Wohnungen für zwei, vier oder sechs Personen. Die Häuser umfassen eine Fläche von 1270 Quadratmeter und eine Kubatur von 4440 Kubikmetern. Zudem wurden in den beiden Fraktionen weitere elf Plattformen geschaffen, auf denen der staatliche Zivilschutz Fertighäuser errichten konnte. "Angesichts der Dringlichkeit haben wir entschieden, für die Bauarbeiten unser eigenes Personal heranzuziehen", so Bautenlandesrat Mussner.
So sind die Infrastruktur-Arbeiten – die Schaffung der Fundamente, der Anschluss der Häuser an Trink- und Abwasserleitungen, Strom und Gas – von Fachleuten des Landesstraßendienstes erledigt worden. Jeweils rund ein Dutzend von ihnen waren in 15-Tage-Schichten im Einsatz, und zwar in freiwilliger Arbeit auch über die Dienstzeit hinaus. Die Arbeiter haben dafür gesorgt, dass rund 35.000 Kubikmeter Erde bewegt, 620 Kubikmeter Beton für die Fundamente gegossen, 300 Kubikmeter Stützmauern geschaffen und drei Kilometer Kabel verlegt worden sind. "Wir sind stolz darauf, dass die Arbeiten trotz der schwierigen Bedingungen zeitgerecht abgeschlossen werden konnten", so Mussner.
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